Quelle NWZ Online / Ammerland 24.09.2018
Hier brummt’s und summt’s noch
Der große Ernteumzug findet alle drei Jahre statt und erlebte am Samstag seine 17. Auflage. Nach dem überaus trockenen Sommer beschäftigten sich einige Teilnehmer mit dem Klimawandel.
Loy /Barghorn Die Auswirkungen des Klimawandels, das Bienensterben und der geplante Torfabbau im Hankhauser Moor waren einige der Themen beim großen Ernteumzug in Loy. Organisiert vom Ortsverein Loy-Barghorn und den örtlichen Vereinen und Einrichtungen machte sich am Samstagnachmittag ein Zug, an dem sich insgesamt 17 Motivwagen und eine Fahrradgruppe sowie Einzelpersonen beteiligten, auf den einige Kilometer langen Weg durch die Bauerschaft.
Pragmatisch ging die Nachbarschaft Denker vom Barghorner Weg mit dem Finden eines passenden Mottos um. „Durch den trockenen Sommer hatten wir wenig Grünzeug, um unseren Wagen zu schmücken“, erklärte Hans-Hermann Denker. Daraus erwuchs die Idee, sich konkret mit dem Klimawandel zu befassen, zumal der Sommer im vergangenen Jahr mit seinen sehr starken Niederschlägen bereits Anlass zum Nachdenken gegeben hatte.
Die Extreme beim Wetter führten in dieser Nachbarschaft zum Motto „Klimawandel – Wird Barghorn Hafen?“ Insgesamt 24 Kinder, Frauen und Männer aus allen Generationen fuhren auf dem Motivwagen mit und bestärkten damit auch eine grundsätzliche Idee des Ortsvereins Loy-Barghorn, mit diesen Umzügen den Nachbarschaftsgedanken zu stärken.
Sieben der beteiligten 17 Motivwagen wurden von Straßen- und Nachbarschaftsgemeinschaften gestaltet. Dazu gehörte auch die Nachbarschaft Ringstraße/Ziegenweg, die das Motto „Die ganze Welt erntet mit Loy“ auf die Straße brachte. „In unserem Dorfladen werden Produkte aus aller Welt gekauft. Menschen aus aller Welt ernten deshalb für uns, ob Orangen aus Spanien, Kaffee aus Kolumbien oder Bananen aus Costa Rica. Unser Motivwagen ist ein Dankeschön an all die Erntehelfer in der ganzen Welt, die uns diese Vielfalt ermöglichen“, führte Ahlrich Janßen aus.
Von den unterschiedlichen Themen zeigte sich Anna Papenroth als stellvertretende Vorsitzende des Ortsvereins sehr angetan. „Es ist immer wieder toll zu erleben, dass sich hier Vereinsmitglieder, Nachbarschaften und auch die Schüler unserer Grundschule zusammenfinden, um den Umzug mit ihrer Teilnahme aufzuwerten.“
Der große Umzug findet alle drei Jahre statt, erlebte am Samstag seine 17. Auflage und fand am Nachmittag auf dem Dorfplatz in Loy sein Ziel. Zum besten Motivwagen wurde von drei Juroren der Wagen „Was da brummt und summt“ aus der Florianstraße und umzu gewählt, vor der Nachbarschaft Ringstraße/Ziegenweg.
Bürgermeister Dieter von Essen nahm sich die Zeit, die zahlreichen Besucher, die schon vorher die Straßen säumten, zu dem Fest zu begrüßen. Pastor Gundolf Krauel, für die Bauerschaften Loy und Wahnbek zuständig, fand die passenden Worte zum Erntedank. Mit den Auftritten der „Minispatzen“ des Kindergartens Loy, den Jagdhornbläsern des Hegerings Rastede-Süd und einem Gedicht, vorgetragen vom zehnjährigen Jacob Maichrzak aus Loy, wurde das Programm fortgesetzt.
Nach dem Ausklang am frühen Abend trafen sich Gruppen an verschiedenen Punkten in Loy, um die Feier noch etwas zu verlängern. Diese Treffen gehören längst zur Tradition der Festumzugs-Jahre, die auch an diesem Abend ihre Fortsetzung fand.